Künstliche Befruchtung

Eine künstliche Befruchtung ist für viele Paare mit Fruchtbarkeitsstörungen die grosse Chance auf eine Schwangerschaft. Dabei werden entnommene Eizellen der Frau mit dem Samen des Mannes zusammengebracht, wodurch es zu einer Befruchtung kommt. Gerne klären wir Sie persönlich im Detail über die verschiedenen Methoden der künstlichen Befruchtung auf.

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Kleines Baby am schlafen

Der Entscheid zur künstlichen Befruchtung kann schwierig sein – umso wichtiger ist es, dass Sie sich gut beraten und begleitet fühlen. Mit Ihren Fragen und vielleicht auch Sorgen und Ängsten sind Sie nicht alleine: In der Schweiz sind knapp drei Prozent der Kinder auf diesem Weg entstanden. Zudem versuchen hierzulande pro Jahr rund 6'200 Frauen, mithilfe einer künstlichen Befruchtung schwanger zu werden. 

 

 

3%
der Babys sind durch eine künstliche Befruchtung entstanden
6'200
Frauen lassen sich jedes Jahr künstlich befruchten

In einem persönlichen Gespräch und mithilfe von verschiedenen Untersuchungen evaluieren wir Ihre persönliche Situation. Letztendlich liegt es aber an Ihnen zu entscheiden, ob diese Behandlung für Sie in Frage kommt. Ob eine künstliche Befruchtung sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ab einem Alter von 43 Jahren oder bei starkem Übergewicht beispielsweise, raten wir eher von einer solchen Behandlung ab. Wir beraten und unterstützen Sie gerne im Rahmen der Möglichkeiten, Ihre Risiken zu reduzieren.

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Die wichtigsten Methoden der künstlichen Befruchtung

Für eine künstliche Befruchtung gibt es unterschiedliche Behandlungsmethoden. Das Ziel dabei ist immer, dass die Eizelle und das Spermium leichter zueinander finden und miteinander verschmelzen können. Welche Art der künstlichen Befruchtung die Richtige für Sie ist, hängt dabei von der Diagnose ab. Zu unserem Behandlungsspektrum gehört sowohl die klassische In Vitro Fertilisation (IVF) als auch die IVF-Naturelle® und die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI).

In Vitro Fertilisation (IVF)

Bei der sogenannten In Vitro Fertilisation (IVF) wird eine Befruchtung im Reagenzglas durchgeführt («in vitro» bedeutet so viel wie «im Glas»). Dazu werden der Frau zuerst befruchtungsfähige Eizellen entnommen, die dann einer bestimmten Spermienmenge exponiert werden. Damit genügend befruchtungsfähige Eizellen gewonnen werden können, wird vor einer IVF eine Stimulation mit Hormonen durchgeführt. Im Idealfall dringt je ein Spermium in eine Eizelle ein und aktiviert diese, sodass der Befruchtungsvorgang optimal ablaufen kann. 

Bei ausreichender Spermienqualität kann mit einer Befruchtungschance von 50 bis 70 Prozent gerechnet werden. Es ist also normal, dass sich nicht alle gewonnenen Eizellen befruchten lassen. Die Befruchtungsrate kann am Tag nach der Eizellentnahme festgestellt werden.

IVF-Naturelle®

IVF-Naturelle® ist eine Behandlungsmethode, welche sich vor allem für Frauen unter 35 Jahren mit regelmässigen Zyklen eignet. Im Gegensatz zur klassischen IVF wird bei der IVF-Naturelle® keine Stimulation mit Hormonen durchgeführt, sondern die Reifung der Eizelle wird im natürlichen Zyklus abgewartet. Die herangereifte Eizelle wird entnommen und mittels IVF oder ICSI befruchtet. Zwei bis fünf Tage nach dieser Punktion wird der Embryo in die Gebärmutter zurückgegeben. 

Da pro Zyklus in der Regel maximal eine Eizelle gewonnen werden kann, ist die Chance pro Zyklus etwas kleiner als bei der klassischen IVF. Da die hormonelle Stimulation wegfällt, sind dafür aber weniger Ultraschallkontrollen nötig. Zudem sind die Risiken und die Kosten pro Zyklus tiefer als bei der herkömmlichen In Vitro Fertilisation. 

ICSI (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion)

Die dritte Methode der künstlichen Befruchtung, die relativ häufig durchgeführt wird, ist die sogenannte ICSI (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion). 

Sie kommt bei deutlich eingeschränkter Spermienqualität, nach einer erfolglosen IVF oder bei Verwendung von eingefrorenen Eizellen oder Spermien in Frage. Bei dieser Methode wird nach der Spermienaufbereitung ein optimales Spermium gezielt ausgesucht und mittels ICSI-Nadel in die Eizelle eingebracht. Am Folgetag kann bereits die Anzahl der befruchteten Eizellen festgestellt werden. In der Regel sind es 50 bis 70 Prozent, welche weiterkultiviert werden können. 

Ablauf und Dauer einer künstlichen Befruchtung

Bei der klassischen In Vitro Fertilisation wird eine hormonelle Stimulation durchgeführt, die etwa zehn Tage dauert. Sie werden dazu von uns genau instruiert. Während der Stimulationsphase werden alle zwei bis vier Tage Ultraschallkontrollen gemacht. 

Dann können wir den Eisprung auslösen und die Eizellentnahme planen: Unter Ultraschallkontrolle werden die Follikel vaginal «angestochen» und die sich darin befindende Flüssigkeit samt Eizelle abgesaugt. Einige Stunden später werden die Eizellen entweder mittels IVF oder ICSI befruchtet und am nächsten Tag weiterkultiviert. Sollten es mehr als zwölf sein, können diese als befruchtete Eizellen kryokonserviert, also in Stickstoff eingefroren werden. 

Ab diesem Moment wird täglich beobachtet, wie sich Ihre befruchteten Eizellen weiterentwickeln. Die Einführung eines Embryos in die Gebärmutter wird je nach Situation, Embryonalentwicklung und Besprechung mit Ihnen zwischen dem zweiten und sechsten Tag nach Befruchtung durchgeführt. Neun bis vierzehn Tage später kann bereits der Schwangerschaftstest im Blut durchgeführt werden.

 

Schwanger werden durch künstliche Befruchtung: Erfolgschancen

Selbstverständlich werden wir mit Ihnen auch Ihre individuellen Schwangerschaftschancen besprechen. Die Chancen auf eine Schwangerschaft bei einer künstlichen Befruchtung hängen stark vom Alter der Frau und somit von der altersabhängigen Veränderung der Eizellqualität ab. Zusätzlich sind auch die Eizellreserve, anatomische Veränderungen der Gebärmutter und die Spermienqualität relevant wenn es darum geht, dank künstlicher Befruchtung schwanger zu werden. 

Auch bei einer künstlichen Befruchtung muss damit gerechnet werden, dass mehrere Versuche notwendig sind. Zudem gibt es immer auch Paare, denen die Chance auf ein eigenes Kind verwehrt bleibt. 

Mögliche Risiken bei einer künstlichen Befruchtung

Unser wichtigstes Ziel ist es, für Sie und Ihre zukünftigen Kinder die Risiken einer Kinderwunschtherapie so klein wie möglich zu halten. In seltenen Fällen kann es dennoch zu Komplikationen kommen. Durch die hormonelle Stimulation besteht beispielsweise das Risiko auf ein Überstimulationssyndrom. Durch die Eizellentnahme kann es zudem zu Nachblutungen kommen und die Gefahr für Infektionen kann erhöht sein. Zudem ist im Rahmen einer künstlichen Befruchtung das Risiko für eine Eileiterschwangerschaft sowie auch für eine Mehrlingsschwangerschaft leicht erhöht. 

Weitere Schwangerschaftsrisiken, wie zum Beispiel eine Frühgeburt, sind nach einer künstlichen Befruchtung leicht erhöht. Zu guter Letzt ist das Risiko für eine Fehlbildung beim Kind nach einer künstlichen Befruchtung leicht erhöht. Die Ursachen dafür sind nicht vollends geklärt.

Vorgehen

Wie läuft eine Kinderwunschbehandlung ab?

Kosten und Kostenübernahme

Welche Kosten kommen auf uns zu?

Häufige Fragen

Was ist eine künstliche Befruchtung?

Wenn die Eizellen und Spermien ausserhalb des Körpers zusammengeführt werden, sprechen wir von einer künstlichen oder auch extrakorporalen (ausserhalb des Körpers) Befruchtung. Diese Form der Behandlung wird empfohlen, wenn eine starke Einschränkung der Spermienzahl oder -beweglichkeit vorliegt, die Eileiter verschlossen sind, eine ausgeprägte Endometriose besteht oder andere Verfahren der Kinderwunschtherapie erfolglos geblieben sind.

Wie lange sollen wir es auf natürlichem Weg versuchen?

Bleibt eine Schwangerschaft trotz regelmässigem Geschlechtsverkehr nach einem Jahr aus, empfehlen wir Ihnen weitere Abklärungen in die Wege zu leiten. Ist die Frau bereits über 35 Jahre alt, machen fachärztliche Abklärungen bereits nach sechs Monaten Sinn. Sofern Sie als Frau keine oder sehr unregelmässige Zyklen haben, können Sie sich gerne auch schon früher an uns wenden. Welche Behandlungsmethode dann in Ihrem Fall die für Sie erfolgsversprechendste ist, werden wir dann gemeinsam besprechen. 

Wie hoch sind die Erfolgschancen einer künstlichen Befruchtung?

Da die Erfolgschance der künstlichen Befruchtung je nach Alter, Eizellreserve und Spermienqualität sehr unterschiedlich ist, macht eine individuelle Beratung Sinn. In jedem Fall muss damit gerechnet werden, dass mehrere Versuche bis zu einer Schwangerschaft nötig sind, wobei es auch nach mehreren Versuchen leider keine Schwangerschaftsgarantie gibt. Allgemeine Zahlen führt das Bundesamt für Statistik: Im Jahr 2021 führten die verschiedenen Methoden der künstlichen Befruchtung bei 34,7 Prozent der behandelten Frauen zu einer Geburt.

Wie viele künstliche Befruchtungen werden in der Schweiz pro Jahr durchgeführt?

In der Schweiz sind knapp drei Prozent der Kinder durch eine künstliche Befruchtung entstanden. In den letzten Jahren lag die Zahl der initiierten Zyklen in der Schweiz stabil bei etwa 12'000. Von diesen initiierten Zyklen wurden rund 5'600 bis 5'800 mit einer Punktion zur Eizellentnahme vollendet. Es ist also eine relativ verbreitete Behandlungsmethode mit vergleichsweise guten Erfolgsaussichten.